SPIEL #479
FC Wiltz 71 vs. CS Grevenmacher 1:0 (1:0) |
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23.11.2014 - Stade Geitz, Wiltz | ||
320 Zuschauer | ||
National Division - 13. Spieltag 2014/2015 | ||
Tore: 1 : 0 Haris Faljic (13.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Tag drei und somit zugleich der letzte Tag unserer
kleinen Drei-Länder-Wochenend-Tour. Es ging am Sonntagmorgen ab Brügge
nach Luxemburg. Über recht schöne Straßen rollten wir durch Belgien, bis
wir fast die belgisch-luxemburgische Grenze erreichten. Da wir ohne
Frühstück in Brügge aufbrachen, packte uns in der Grenzstadt Bastogne
der Hunger und wir hielten an einem Frituur-Restaurant. Der Laden wirkte
sehr nett und auch die Bedienungen waren sehr ansehnlich. Warum aber im
französischsprachigen Teil Belgiens ein junges Mädel kein Englisch
spricht – oder sprechen will – bleibt mir ein Rätsel und bestätigt meine
Meinung über Aufenthalte in Frankreich oder französischsprachigen
Regionen. Kann mir doch keiner erzählen, dass eine Jugendliche dort
nicht das Englisch beherrscht, um ihren Beruf (sie verkauft keine
Lebensversicherungen, sondern Pommes) auszuüben. Wie auch immer, die
Pommes und unsere Fleischbeilagen, Mariano wählte Kipkorn und ich
Mexicano, schmeckten gut. Hinter der Grenze kaufte ich dann wie immer
Tabak und Kaffee für die Kollegen und tankte mein Auto voll. Auch hier
wurde nur französisch mit uns gesprochen. Ziemlich flott ging es dann
weiter zum Zielort Wiltz, wo der heimische FC Wiltz meine Jungs von der
Mosel aus Grevenmacher empfangen sollte. Vorerst hatten wir in Wiltz
aber noch etwas Zeit und streunten ums Stadion de Geitz und durch die
recht schöne kleine Stadt. Bei einem Bier in einem Cafe warteten wir auf
die Autos und den Bus der Gäste, die laut Schreiner noch etwas
brauchten. Zurück am Stadion war noch niemand zu sehen und ich hatte
etwas Sorgen, dass uns und vor allem Mariano eine ziemlich triste
Angelegenheit erwartet. Grevenmacher konnte mal mit zehn und mal mit
fünfzig Mann auswärts fahren, man musste sich überraschen lassen. Spätestens als beide „Wellen“ von Macher-Fans am
Stadionparkplatz ankamen und ich die alten Gesichter um Schreiner,
Jacobi und Jos sah, war mir klar, dass es ganz gut werden würde.
Insgesamt gut 40 Fans begleiteten die Blau-Weißen in den Norden
Luxemburgs. Es wurde viel gequatscht und gelacht, bevor es dann ins
Stadion ging, wo erst einmal für mehrere hundert Euro Bier geordert
wurde, welches praktischerweise in Blechflaschen serviert wurde. Eine
tolle Geschichte für Mariano und mich und eine eher kontraproduktive
Sache für Jos, der bereits extrem prall war und uns damit arg
belustigte. Trotzdem griff er – er ist halt ein geselliger Typ –
sportlich weiter zur Pulle. Man konnte schon anfangen zu saufen, wenn
man sieht, wie weit unten sich die CSG in der Tabelle der National
Divison wiederfindet. Heute musste man um jeden Preis gewinnen, da es
gegen den Tabellenletzten ging und man nicht selbst in die Abstiegszone
rutschen wollte. Die gute und positive Stimmung wurde diesbezüglich früh
getrübt. Vor dem schönen Bergpanorama des Sportplatzes, fing sich
Grevenmacher ein frühes Gegentor. Wiltz‘ Faljic kam im Strafraum an den
Ball und zog recht sehenswert und ansatzlos ab. Er nagelte den Ball
förmlich in den kurzen Winkel. Ein schönes Tor, bei dem die CSG-Legende
Schaab im Kasten leider nicht den Hauch einer Chance hatte. Egal,
zumindest auf den überschaubaren Rängen gaben wir uns nicht die Blöße.
Immer wieder hallte das Echo unserer Schlachtrufe durch das Tal. Es
machte uns richtig Spaß und wenn es mal kurz ruhig wurde erheiterte uns
Jos mit seinem betrunkenen Schädel. So war er beispielsweise der
Meinung, dass er als Vollster trommeln müsste. Auf dem Platz mühte sich
die CSG indes ab und war eigentlich feldüberlegen, ohne jedoch ernsthaft
gefährlich zu werden. Selten fand man jedoch ein Mittel gegen die
kompakt stehenden Hausherren und musste mit einem 0:1-Rückstand in die
Pause gehen. Auch in Halbzeit zwei blieb zumindest die Stimmung
gut. Während von der Heimseite fantechnisch nichts kam, tat das meist
zähe Spiel, in Kombination mit dem Alkohol, sein übriges und wir
feierten unser eigenes Fest. Dieses wurde in der 52. Minute kurz
unterbrochen, als Schaab einen Strafstoß verursachte, um diesen nur
wenig später aus dem Eck zu kratzen. Das Spiel blieb offen. Leider war
die zweite Halbzeit selten ernsthaft umkämpft, sodass man irgendwie den
Eindruck hatte, man hätte sich bereits mit der Niederlage abgefunden.
Wenig später war es dann Gewissheit, man hatte überraschend gegen das
Schlusslicht verloren und hat nun selbst ernsthafte Probleme. Als ich
vor einigen Jahren mein erstes Spiel mit Macher sah und mich mit Freude
den Blau-Weißen anschloss, schielte man eher nach Europa als in Richtung
Unterhaus. Ich würde zumindest lieber mit der CSG international fahren
als durch Luxemburgs zweite Liga zu tingeln. Wir verabschiedeten uns
trotzdem fair und besonnen von den Spielern und schlenderten sogar noch
über das Spielfeld um Schreiner zu verabschieden, der das Nationaltrikot
eines CSG-Spielers geschenkt bekam. Schweren Herzens zogen wir also
weiter und traten den Heimweg Richtung Ruhrpott an. Wenn Brügge das
erwartete touristische Highlight unserer Reise war, war die Partie in
Luxemburg wohl der fußballerische Höhepunkt. Natürlich weder spielerisch
noch ergebnistechnisch und doch bestätigte mir auch Mariano, dass es mit
den Jungs aus Macher einfach richtig Spaß machte. |
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