HeaderHerne
StartseiteÜberSpieleStadien
LandkartenTrophäenVerweiseImpressum

< 764            SPIEL 765            766 >

logo_koln_fc   1. FC KÖLN 1
     
logo_union_berlin   1. FC UNION BERLIN 1
Halbzeitstand 1:0
 
Mo., 13.04.2018 - 20:30 Uhr
Tore:
1:0 Clemens (41.)  
  1:1 Andersson (69.)
   
   
   
   
   
   
Müngersdorfer Stadion, Köln
50.000 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
2. Spieltag 18/19
 
 
 
Ticket: 32 Euro - Tageskasse - Sitzplatz Gästeblock
Stadionheft: kostenlos
 
 

Es gibt deutliche bessere Pflaster für den FC Union als Köln-Müngersdorf. Bei den bisherigen drei Aufeinandertreffen zwischen dem Effzeh und Union in der Domstadt, von denen ich die letzten beiden besuchte, gab es drei deftige Niederlagen ohne Torerfolg für die Gäste. Im Oktober 2002 setzte es beim 7:0 im Müngersdorfer Stadion gar die höchste Niederlage der eisernen Vereinsgeschichte. Auch wenn die Kölner Torschützen Cichon, Kringe, Lottner, Scherz und Kurth von einer anderen Zeit zeugen, bleibt hier ein gewisses Trauma. So machte ich mich mit einem unguten Bauchgefühl nach Köln. Das lag auch, aber nicht nur an der bevorstehenden Partie, da ich dieses überflüssige Nest generell nur äußerst ungern besuche. Mit zu viel Zeit ausgestattet parkte ich einige Meter vom Stadion entfernt auf der Aachener Straße und lief mit einem Dosenbier bewaffnet gen Spielstätte. Hier war noch nicht so viel los, sodass ich mich entspannt in der kleinen Schlange vor der Gästekasse einreihte. Aufgrund meiner recht spontanen Entscheidung die Partie zu besuchen, konnte ich im Vorhinein keine Karte bei Stev ordern. Ich war mir recht sicher, dass hier am Montagabend schon was gehen würde. Immerhin liegen ja fanfreundliche 550 Kilometer zwischen der Haupt- und der Domstadt.

Die Kassen wurden professioneller Weise von den beiden größten Vollnasen besetzt, die man in Köln finden konnte. Und das hat wirklich was zu heißen. Der für mich zuständige Experte hatte scheinbar den IQ einer Stehlampe und brauchte pro Kaufvorgang knappe fünf Minuten. Etwas überrascht nahm ich zur Kenntnis, dass es nur noch Sitzplätze gab und man beim Kauf seinen (Berliner)-Ausweis vorzeigen musste. Trotzdem verkaufte der nette Herr die Karten auch an einen Typen mit Köln-Schal und –Trikot - ohne es überhaupt zu merken. Wohl oder übel musste ich mich mit einem Sitzplatzticket ausstatten, da die Ankunft von Stev nicht absehbar war. Glücklicherweise fand ich jedoch Anschluss bei einer Gruppe um Kevin, den ich schon ewig nicht mehr gesehen hatte. Bis zum Anpfiff blieb viel Zeit zum Quatschen und so schwelgten wir in einigen Erinnerungen. Das Stadion füllte sich gut, bis man beim Duell zwischen dem Aufstiegsfavoriten und Absteiger aus Köln sowie dem langjährigen Aufstiegsaspiranten aus Köpenick schlussendlich ausverkauftes Haus vermelden konnte. Der lautstarke Union-Anhang, unter den sich einige kurzentschlossene Touristen mischten, startete ebenso wie die Mannschaft gut ins Spiel.

Es dauerte auch in diesem Spiel ein wenig, bis der FC ins Spiel kam. Nachdem beide Mannschaften ihren Saisonauftakt eher glücklich als verdient gewannen, lief hier noch immer nicht alles rund. Trotzdem kamen die Gastgeber durch ein recht ungewöhnliches Tor nach 41 Minuten durch den Ex-Schalker Clemens zur Führung. Warum Unions neuer Schnapper Gikiewicz den eigentlich unplatzierten, da ins kurze Eck geschossenen, Ball nicht parieren konnte, erklärte sich mir auch nicht durch die Wiederholung der Szene auf der Videowand. Zumindest kurzzeitig keimte auch beim ach so euphorischen Heimanhang so etwas wie Stimmung auf. Der Auftritt der Unioner war gewohnt gut und trug die Mannschaft im zweiten Durchgang in eine Druckphase, die schließlich zum verdienten 1:1-Endstand durch Anderssons Instinkt-Tor führte (69.). Dabei blieb es, auch da Union das Remis über die Zeit rettete, was dann doch noch eindeutig zeigen sollte, dass der Effzeh weiterhin der unangefochtene Favorit auf den Wiederaufstieg ist. Vom Angriff der Kölner auf einen Union-Bus, der in den Folgetagen die Medienlandschaft bestimmen sollte, bekam ich nichts mehr mit. Dank meiner kurzen Anfahrt war ich da bereits zu Hause.