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logo_koln_fc   1. FC KÖLN 3
     
logo_schalke   FC SCHALKE 04 1
Halbzeitstand 0:0
 
So., 07.08.2022 - 17:30 Uhr
Tore:
1:0 Kilian (49.)  
2:0 Kainz (62.)  
  2:1 Bülter (76.)
3:1 Ljubicic (80.)  
   
   
   
   
Müngersdorfer Stadion, Köln
50.000 Zuschauer
1. Bundesliga (DE II)
1. Spieltag 22/23
 
 
Ticket: 43 Euro - E-Ticket - Stehplatz Gästeblock
 
 
 
 
 

„Der VAR ist der Sargnagel des Fußballs“ - so oder so ähnlich. Das hätte gereicht und so wäre alles gesagt, was es zum Spiel des FC Schalke 04 bei der Zweitvertretung des BVB zu sagen gegeben hätte. Irgendwie juckt es jedoch in den Fingern, das Geschehene und die damit verbundenen Emotionen auch für mich festzuhalten. Eines Tages wird man sich über den VAR nicht mehr aufregen, da man sich irgendwann an ihn gewöhnt hat wie an jede andere Regel und/oder diese „Hilfestellung“ für die Referees so optimiert wurde, dass sie den Sport wirklich fairer und besser macht. Noch mag ich daran nicht glauben und das liegt auch am nächsten Kapitel dieses leidigen Themas. Wirklich groß war meine Freude hinsichtlich des Saisonauftaktes meiner Schalker Knappen ohnehin nicht. Schließlich ging es nach Köln und somit in eine Stadt, in der noch nie etwas Gutes passiert ist. Andre brachte uns sicher auf die andere Rheinseite und nach einem kurzen Fußweg enterten wir den Gästeblock des Müngersdorfer Stadions. Die Ziegenf...reunde in rot schunkelten sich mit ihren Faschingsliedern in Trance und präsentierten zum Einlauf beider Teams eine Choreo, deren Aussage und Satzbau mir auch beim mehrmaligen Lesen keinen Aha-Effekt bescherten.

Der Königsblaue Anhang indes peitschte seine Elf auf dem Rasen ordentlich motiviert nach vorne. Das war laut, hatte Format und machte Spaß. Die Schalker Offensive dankte es mit einem beherzten Auftritt, der die neue Rolle des Underdogs recht schnell vergessen machte. Noch ehe die Gastgeber irgendetwas Produktives zustande brachten, zappelte nach einem Freistoß ein Zalazar-Hammer im Netz. Was für ein Auftakt und was für eine Ekstase. Leider war die Freude nicht von Dauer, da der Schiedsrichter-Darsteller und sein berühmt berüchtigter Keller auf den Videobildern eine Abseitsposition erkannten. Yoshida soll dem verdutzten Schnapper im Effzeh Tor die Sicht genommen haben. Wie Schalkes Japaner das geschafft haben soll, ohne im Schuss- oder Blickfeld des Keepers gestanden zu haben, wäre eine spannende Grundlage für eine Diskussion mit den Offiziellen. Der Stimmung tat dieser erneute Sinnlos-Einsatz des VAR natürlich einen Abbruch. Doch es wurde noch besser. Schalkes Doppeltorschütze aus dem Pokalspiel und Ex-Kölner Drexler traf in einem harmlosen Zweikampf im Mittelfeld unglücklich die Wade seines Gegenspielers und nicht den Ball. Wer hier einen Plot-Twist erwartet wird enttäuscht. Aus dem Nichts verspürte „Schiri“-Schröder erneut den Drang vors Fernsehgerät zu stolzieren um den verdutzten Beteiligten (auch denen aus dem Kölner Lager) die Rote Karte für Drexler zu präsentieren.

Somit hatte Schröder die Geschichte des bis dato guten Schalker Auftritts im Alleingang umgeschrieben und dem FC die drei Punkte auf dem Silbertablett serviert. Während der folgerichtige Führungstreffer der Hausherren ohne VAR-Spaß vonstattenging (48.), brauchte Pfeifen-Schröder auch beim vermeintlichen 2:0 die Hilfe seiner Kölner Freunde aus dem Keller um – man ahnt es – die Entscheidung zu Ungunsten des S04 zu treffen (62.). So waren der Anschlusstreffer vom eingewechselten Bülter (76.) und die anschließende Wiederherstellung des Zwei-Tore-Rückstands (80.) nur noch Randnotizen in einem vollends verpfiffenen Spiel. Während die Kölner Faschingstruppe nicht so richtig wusste wie ihr hier geschah und warum sie als Sieger vom Platz ging, verabschiedete sich der Schalker Anhang mit Applaus von seiner aufopferungsvoll kämpfenden Truppe. VAR und Köln abschaffen!